Press reviews  


Eisentanz
Zürcher Oberländer, 25. Mai 2018
Nachgfefragt   Annette Saloma-Huber

Jean-Claude Horlacher, wie würden Sie selbst ihre Musik beschreiben?
Elektronisch, organisch, experimentell, industriell. Ich arbeite mit allem was irgendwie klingt. Sei dies ein Alltagsgegenstand, welcher bei seiner Benutzung ein Geräusch von sich gibt, oder ein Instrument. Klänge welche mich faszinieren nehme ich auf Tonband, oder im Computer, auf, um es dann weiter zu bearbeiten, es zu betonen, oder auch zu verfremden. All diese Klänge komponiere ich dann zu Songs zusammen.

Sie machen seit 25 Jahren Musik. Wie hat sich diese im Laufe der Zeit verändert?
Seit Anfang an ging es mir ums Experimentieren. Ich kaufte mir einen Synthesizer um eigene Klänge zu erzeugen, diese mit den aufgenommenen Tönen zu mischen, um so eigene ungehörte Klangwelten zu schaffen. Ich liess meiner Kreativität freien Lauf auf der Suche nach unentdecktem. Das ist heute noch so. Natürlich habe ich in den Jahren viel gelernt. Sei dies nun verschiedene tontechnische Praktiken, Songs zu Arrangieren, oder auch zu erkennen wann ein Klang im Kontext überflüssig ist. Anfangs arbeitete ich vorwiegend mit Synthesizer, Mikrofon, Tonbandgerät und Computer. Mit der Zeit fing ich an eigene „Instrumente“ zu bauen, um diese, anstatt einfach aufzunehmen, auch live auf der Bühne spielen zu können.

Mit Ihrem Soloprojekt „Eisentanz“ waren Sie unter anderem in Russland, USA, Indien und Japan. Wie ist es für Sie, in Ihrer Heimat aufzutreten?
Ich freue mich wieder einmal im eigenen Dorf zu spielen. Hier kennen die Leute mich, wodurch eine spezielle Nähe zum Publikum entsteht. Im Ausland spiele ich für Publikum welches z.T. sogar aus einer anderen Kultur stammt. Beides ist speziel.

Wie kamen Sie zu Ihrem Auftritt bei der Ausstellung „Kunst ist Leben“ von Maja Thommen im Eva Wipf Museum in Pfäffikon?
Ich kenne die Familie Thommen seit dem Kindergarten durch den Bruder von Maja. Ihr Vatzer verfolgte meine Arbeiten immer wieder, lud mich für Austellungen ein, und kaufte viele meiner CDs.

Was verbindet Sie mit der Künstlerin Maja Thommen, die ebenfalls in Pfäffikon aufgewachsen ist? Ich kenne die Familie Thommen seit dem Kindergarten durch Stefan. Charly verfolgte meine Arbeiten immer wieder, lud mich für Austellungen ein, und kaufte viele meiner CDs.

Wie passt Ihre Musik zur Ausstellung von Maja Thommen?
Ich denke Maja arbeitet mit einem freien, kreativen Geist und immer wieder mit Metall. Ein grosser Teil meiner Leidenschaft gilt dem Musikstil „Gothic“ und „Industrial“, und allem was damit verbunden ist. Maschinen, Motoren und eben auch Metall. Maja erschafft eine fantasievolle Welt mit Bildern und Objekten, und ich mit Geräuschen und Klängen.

Worauf darf sich das Publikum gefasst machen?
Auf jeden Fall werde ich ein paar meiner bekannten, Instrumente wie dem „MetalBodyDrum“, dem „ShnickShnack“ oder das „Federspiel“ spielen. Natürlich habe ich auch neuere Objekte mit dabei, welche ich z.T. für die Konzerte im Ausland benutzte weil sie von der Grösse her gut in einen Koffer passen. Ich werde aber auch modulare Synthesizer benutzen, was einer Premiere näher kommt. Alles in Allem wird es eine vielseitige Show für Ohren und Augen werden.






Zürcher Oberländer, 10. Dezember 2013
Eisentanz in Asien - Der Pfäffiker Musiker expandiert seinen Sound   Bindi Freivogel

Der Pfäffiker Musiker Jean-Claude Horlacher sorgte mit seiner Performance «Eisentanz» auch in Berlin und Indien für Furore. Das Spezielle an Jean-Claude Horlachers Musik ist unter anderem, dass der Pfäffiker Komponist die Instrumente selber baut, aus Alteisen, Fässern oder Metallfedern. Er erzeugt einen einmaligen Mix aus atmosphärischem Klangteppich, elektronischen Tönen und viel Perkussion. Es entsteht eine Musik, die sich teilweise an Stile wie Trip-Hop oder Industrial anlehnt. Horlachers Liveauftritte sind zudem spektakulär, denn er gehört nicht zu denen, die sich auf der Bühne hinter dem Laptop verstecken und Knöpfchen drücken. Über vorab produzierte Klangwelten aus gesampelten und teilweise stark entfremdeten Geräuschen, spielt er live auf seinen Schrott Instrumenten. Es ist ihm wichtig, dass die Zuschauer die Erzeugung der Klänge miterleben. Seine Ideen sind äusserst vielseitig, denn er hat schon als Kind genau hingehört und überall im Alltag Geräusche gesammelt.

Wie tönt zum Beispiel Wasser, wenn man es in eine erhitzte Pfanne giesst, oder das Hämmern auf ein in ein Wasserfass eingetauchtes Abflussrohr? Wie bei einer Rüstung trägt der Performer dabei Eisenbleche an Beinen und Armen und wird so Teil einer lebendigen Trommel. Es entsteht ein sinnlicher Tanz - der «Eisentanz», wie der Musiker sich selbst und seine Performance betitelt.

Neu mit Koffer-Set
Gerade als Horlacher diesen Herbst eine Tour durch Berlin organisierte, trudelte bei ihm eine nur dreizeilige E-Mail mit dem Betreff «Invite» ein, die er beinahe als lästigen Spam entlarvt und gelöscht hätte, erzählt der Musiker. Als er dann aber «Dear Eisentanz» als Einleitung las, entpuppte sich das Ganze als eine überraschende Einladung an ein Musikfestival in Indien, Das «Soundreasons II», das in Mumbay, Delhi und Bangalore elektronische Musik spielt. Diese Möglichkeit mal aus Europa raus zu kommen, freute den Musiker sehr, und er organisierte den Zeitplan so, dass er in Berlin und Indien spielen konnte. Blieb das Problem, wie er eine Lieferwagenladung voller Instrumente und Equipment so kurzfristig und bezahlbar nach Indien transportieren sollte. Er redimensionierte sein Material auf den Umfang, der in einen grossen Koffer passte und organisierte vor Ort den Rest - mit Anweisungen per Fotos und Dokumentation, Baupläne und Besorgungslisten. Das Programm vermischte er mit einer von einem seiner früheren Auftritten bereits bestehenden Stummfilmvertonung des surrealen Films «La Coquille et le Clergyman» von Germaine Dulac aus dem Jahre 1928.

Pfäffikon-Berlin-Indien retour
So tourte der Oberländer also durch Berlin und brachte in angesagten Clubs wie Sisyphos, Urban Spree oder im Eschschloraque das Eisen zum Klingen und die Massen zum Toben. Kaum zurück aus Berlin, flog er dann mit seinem Koffer-Set nach Delhi ans Goethe Institute und brachte dort mit seiner Live Filmvertonung indische Studenten zum Staunen. Weiter gings nach Bangalore in den In-Club The Humming Tree an ein weiteres Konzert. Die Flüge und die Gagen wurden vom Schweizer Sponsor Pro Helvetia Delhi übernommen. «Die Feedbacks waren grandios» schwärmt der Pfäffiker Musiker nach seiner Rückkehr letzte Woche.

Performance mit Baggern?
Durch diese Erfahrung mit dem mobileren Koffer-Set tat sich bei «Eisentanz» eine neue Welt an Möglichkeiten auf, und er hat grosse Zukunftspläne: Am liebsten würde er nächstes Jahr sein Studio nach Berlin verlegen, die Woche über produzieren und komponieren und an den Wochenenden Konzerte geben. Und da es in Indien so gut geklappt hat, warum nicht auch mal nach New York? Jean-Claude Horlacher hat dort «Grosses» im Sinn: «Eine Performance mit echten Baggern wollt ich schon immer mal machen» sagt er schelmisch lächelnd.






Zürcher Oberländer, 9. Juli 2013
Neues von dem, der mit dem Eisen tanzt   Andreas Leisi

Der Klangkünstler Jean-Claude Horlacher hat fünf neue Stücke komponiert. Neben ausgeklügelten Rhythmen zeigt der Pfäffiker Musiker was musikalisch alles mit Metallschrott möglich ist.

Jean-Claude Horlacher alias “Eisentanz” erhielt vor fünf Jahren für sein Bandprojekt “Scheich” von der kantonalen Kulturförderung 5000 Franken. Auszug aus der Begründung: ”Eisentanz leistet einen ebenso originellen, wie wertvollen Beitrag zur Belebung der Musikszene”. Das Markenzeichen des Pfäffikers ist es Metallschrott als Klangkörper mit Elektrobeats zu kombinieren. Nun präsentiert er solo fünf neue “Songs”.

Erforschte der 42-Jährige früher primär die Möglichkeiten klingender Eisen und Ähnlichem, so legt er heute mehr Wert auf den Rhythmus und die Musik. Er veredelt dabei die Sounds, die er in seiner Umgebung findet und integriert sie in Rhythmen, angereichert mit harmonischen Farbtupfern. Neu tritt das Sphärische etwas zurück und macht vermehrt dem Atmosphärischen Platz.

Clever wie Massive Attack
Die einzelnen Stücke leben von minimalen musikalischen Pinselstrichen, fein reihen sich die elektronischen, eisernen Töne wie Steine einer Perlenkette aneinander. Die rezeptive Intensität wird durch ausgeklügelte Arrangements und den gut abgemischten Sound erzeugt.

Diese Musik folgt der Tradition der legendären englischen Band Massive Attack, die meisterhaft verstand, zum Tanzen animierte Traumbilder zu erschaffen. Insbesondere deshalb sollte sich jeder Partyveranstalter und Betreiber einer Wellnessanlage die neue Musik von Jean-Claude Horlacher anhören.






Eisentanz - Meson
Negative White, 8. Mai 2013
Das Eisen tanz wieder  Janosch Tröhler

Eisentanz zählt zu den ungewöhnlichsten Musikern der Schweiz. Ein wahrer Klangakrobat sondergleichen, der mit der neuen «Meson EP» nach langer Zeit wieder neue Songs veröffentlicht.

Eisentanz ist ein Entdecker. Seit Jahren erkundet der Mann unsere Umwelt mit einem Mikrofon und nimmt Geräusche auf. Wie viele Samples sich auf seinen unzähligen Disketten, CDs und Festplatten befinden, kann er nicht sagen. Ein Klang-Messi? Wohl kaum. Eisentanz jongliert mit seinen Sounds geschickt wie ein Zirkusartist und dennoch hat er die naive Neugier des 5-jährigen Zuschauers nicht verloren. Das zeigt sich in der Entstehung seiner Songs.

"Oft habe ich ein Sample, das mir enorm gefällt. Dann nehme ich das genauer unter die Lupe. Häufig versteckt sich darin irgendwo ein Loop, der sich rauskristallisiert. Danach beginne ich, rundherum einen Song aufzubauen. Gut möglich, dass dieser erste Loop am Schluss bedeutungslos ist."

Ein Forscher, der das Endergebnis seines Experiments nicht kennt? Ja, das trifft schon eher zu. Was Eisentanz produziert, ist astreiner Industrial. Ungeeignet für den gewöhnlichen Underground-Club, da seine Songs nicht Beat-lastig sind, sondern sich von einer Phase zur anderen hangeln.

Noch am ehesten auf düsteren Tanzflächen anzutreffen wäre der erste Song der EP: Meson. Es gibt zwar einen Grundbeat, doch was den Song vorwärts treibt, sind die Choral-ähnlichen Parts. Gleichzeitig verleihen diese Parts dem Track eine erhabene Stimmung, als ob man durch eine alte Gedenkstätte schreiten würde. Interessant ist auch das kleine Glocken-Sample, das von einer der alten Warnglocken an einem Bahnübergang stammt. Heute ist dieser Klang ausgestorben. Nach einem relativ leicht verdaulichen Einstieg folgt Internal. Zwischen Ambient und Industrial schwebend, ist dieser Song sphärisch und bedrohlich wie kein zweiter auf der EP. Trotz der sphärischen Atmosphäre, die man eigentlich in Aussenwelten vermutet, hat Eisentanz dieses Stück Internal genannt. Er hat Recht. Als ob ein langer, dunkler Stollen einen immer weiter in den Untergrund ziehen würde.

Mit der EP will Eisentanz auch wieder live auftreten. Auf der Bühne steht Eisentanz aus Prinzip nicht einfach hinter den Reglern. Er hat eine Reihe von eigenen Instrumenten erfunden, mit denen er seine Songs spannend darbieten kann. Nicht nur die Suche nach neuen Sounds, sondern auch nach neuen Instrumenten fasziniert den Mann. Vor allem möchte er ein Instrument erschaffen, welches nicht primär aus der Perkussion entstammt.

Elektronischer Musik wird nachgesagt, dass sie zu künstlich und steril ist. Doch Eisentanz besticht durch organische Sounds. Der Grund dafür sind seine Umgebungsgeräusche. Sie sind so alltäglich, dass sie uns nicht mehr auffallen. Irgendwann haben wir als kleine Kinder angefangen, die Welt um uns herum wahrzunehmen. Dazu nutzten wir alle Sinne, auch das Hören. Eisentanz isoliert für uns diese Geräusche, richtet einen Scheinwerfer auf sie oder verfremdet sie. Trotzdem bleiben sie uns immer irgendwie vertraut. Die Songs generieren automatisch Bilder im Kopf. Was klingt so wie dieses Scheppern eben? Wir kreieren uns Geschichten, lassen unserer Fantasie freien Lauf. Eisentanz liefert mit seinen Songs das Plastilin, der Zuhörer formt sich seine Welt.

Verlosung
Negative White verlost 1x die schmucke EP, die sich auf einem 4 GB-USB-Armband befindet. Neben der EP gibt es noch weiteres, zum Teil unveröffentlichtes Material von Eisentanz, Videos und Fotos. Um an der Verlosung teilzunehmen, sende bis am 15. Mai 2013 eine Mail an wettbewerb@negativewhite.ch mit dem Betreff Eisentanz und deiner Adresse.






Eisentanz @ Orkus
Orkus, Ausgabe November 2010
"Ich will Dead can Dance und die Neubauten verbinden"  Janosch Tröhler

Hinter einer unscheinbaren Betontür in einer Tiefgarage verbirgt sich das Reich von Jean van Eisentanz. Dort lebt der Klangakrobat alleine mit seinen Instrumenten und technischen Anlagen. Bereits als Jugendlicher sog er jeden Ton in sich auf, bis er sich einen ersten Synthesizer kaufen konnte. Ohne Internet, bediente Eisentanz sich Büchern und Fachgeschäften, um das Gerät zu programmieren und erste Klänge zu produzieren. Er sei schon immer mit offenen Ohren durch die Welt gegangen. Deshalb habe er wohl einen Tinnitus, denn sein Ohrmuskel schliesst sich bei lauten Geräuschen nicht vollständig.

Fasziniert von der elektronischen Musik der Achtziger Jahre, dachte er, dass er das auch kann. Seine Inspiration fand er in Künstlern wie den Einstürzenden Neubauten oder Skinny Puppy. Eisentanz ist aber keiner, der gerne kopiert. Seine Begeisterung für die Akustik trieb ihn dazu, seinen persönlichen Stil zu entwickeln. Die Musik, die van Eisentanz produziert, ist metallisch, düster, aber zugleich organisch und lebendig. Bis zu fünfzig verschiedene Töne und Klänge werden mit Synthieflächen verwoben und schaffen ein Soundgebilde, das seinesgleichen sucht. Oft werden die Samples nicht in originaler Form beibehalten, sondern verzerrt, gedehnt oder zerschnitten und erneut zusammengesetzt. "Ich will Dead can Dance und die Neubauten verbinden", sagt van Eisentanz. Tatsächlich muten einige Elemente in seiner Klangwelt urtümlich und folkig. Immer wieder forscht er unbekannten Lauten nach, hält sie auf Band fest und ersinnt eine Verwendung für sie. Nicht immer baut er um einen Ton herum einen Song auf; manchmal gefällt ihm schlicht, wie er klingt.

Schnell wurde dem Soundfänger bewusst, dass er an die Öffentlichkeit muss, und er überlegte sich, wie er sein Projekt live umsetzen könnte. Viele Experimente und zahlreiche gescheiterte Auftritte hatte er hinter sich gebracht, bis ein geeignetes Konzept ausgearbeitet war. "Klar könnte ich alles playback machen und dazu eine Show abziehen". Doch dem Akustikjongleur geht es um Authentizität. Musik soll ein Handwerk bleiben.

Zu seinen Konzerten gehören phantastische Instrumente, die alle aus Eigenproduktion stammen und klingende Namen wie Shrotophon oder Barrelvoice tragen. Mit seinen fesselnden Performances begeistert der Künstler über die Szenegrenzen hinaus; er wird auch für Einweihungen und ähnliche Events gebucht. Innerhalb des Industrial-Umfelds ist er ein gefragter Mann. So tritt er als Gastmusiker bei der Schweizer Band Jesus and the Gurus mit seiner Metalbodydrum auf und überzeugt auch das Publikum im Ausland. Wie viele Sounds er auf seiner Jagd nach neuen Geräuschen bereits eingefangen hat, kann er nicht sagen, doch er ist weiterhin auf der Suche. Speziell für die LeserInnen von Orkus stellt Eisentanz zwei unveröffentlichte Tracks gratis auf seiner Website zum Download zur Verfügung, damit ein Eindruck seiner Klangkünste gewonnen werden kann.

Discographie (Alben):
SO21 - Special Edition (2007)
Eisentanz_2_0_1_0_ (2010)
Bild: Nicola Tröhler






Scheich @ Fernsüchtig
Der Landbote, 2. Juni 2008
Experimentelle Klänge im Garten Eden  Iris Wolfensberger

Die aufstrebende Newcomerband Scheich wurde vom Verein "Fernsüchtig" nach Wiesendangen eingeladen. Das Konzert überraschte und begeisterte die Zuhörer.

WIESENDANGEN - Wer Scheiche zu sich einlädt, muss sich auf etwas gefasst machen. Auch wenn es sich nicht um solche aus dem arabischen Raum handelt. Selbst ein "Scheich" aus dem Zürcher Oberland kann sufistisch anmuten, mystisch und spirituell. Die Musik der Band aus Pfäffikon ist definitiv kein Mainstream. Doch was sonst? Sie selbst sagen, sie machten experimentellen TripHop. Das triffts nicht schlecht. Und doch hilft diese Bezeichnung nur beschränkt weiter, wenn man wissen will, was man nun erwarten soll von einem Scheich Konzert. TripHop ist ein guter Anfang. Die Klänge von Scheich erinnern immer wieder an Portishead, Moloko oder Björk. Sängerin Natasha Yasmeen Hauri singt, spricht und schreit ähnlich wie Björk, mit eindringlicher Stimme.

Musik mit der Kaffeetasse
Doch was heisst "experimentell"? Elektromusik? Ja, Elektronik spielt bei Scheich eine wichtige Rolle. Doch Jean-Claude Horlacher alias Jean van Eisentanz mischt nicht nur einfach irgendwelche Sounds auf dem Computer zusammen. Schon das Erzeugen der Klänge an sich ist "experimentell". Allerlei Alltagsgegenstände werden verkabelt, mit Mikrofonen versehen und zu Instrumenten umfunktioniert. So bastelte er aus irgendwelchen Rohren eine Art Xylofon, aus einem Abflussrohr sein "Shrotophon". Auch Kaffeetasse und Campingkocher werden verwendet. Das Gemisch von Realklangwiedergabe und synthetischer Komposition wird von den Gitarren und Querflötenklängen von Thomas Schönenberg zusammengehalten und in Form gebracht.

Musikalischer Wasserdampf
Ja, die Silbermedaillengewinner von "Battle of the Bands 07/08" machen nicht nur Musik zum Hören, sondern auch zum Schauen. Es ist faszinierend, zu sehen, wie Wasserdampf in Musik übersetzt wird, wie Natasha Yasmeen Hauri nicht nur singt, sondern performt und sie Jean van Eisentanz umtanzt. Die szenischen Elemente werden unterstützt von Lichteffekten. Und so wird das Konzert zu einer Inszenierung, die sich von allem unterscheidet, was man kennt. "Manchmal erinnerte es mich an Cafe del Mar, aber dann auch wieder gar nicht", sagt Konzertbesucher Dani, 30. Unterstrichen wird das Spezielle, das Andere, in Wiesendangen auch von den Veranstaltern. "Mir hat das alles nicht mehr so gepasst, was mir im Ausgang so zur Auswahl stand. So dachte ich, dann muss ich halt selbst was organisieren", erklärt Initiatorin Florina Stiefel. Das war vor fünf Jahren. Mittlerweile ist "Fernsüchtig" ein Verein - der Verein "Freie Bühnen Wiesendangen" - und die Veranstaltungsreihe ein fester Bestandteil des Kulturlebens der Region Winterthur. Und neben Florina Stiefel sind auch Reta Schudel, Lea Schudel, Ilja Schudel, Reto Müller und Monika Spörri engagiert bei der Sache und sorgen dafür, dass "Fernsüchtig" Alternativen zum gängigen Entertainment bietet. "Scheich ist definitiv nicht Mainstream. Aber das ist bei "Fernsüchtig" immer so. Man weiss nie, was man zu erwarten hat", sagt Ursina, eine Besucherin, die schon mehrmals Veranstaltungen dieses Vereins besucht hat. Es sind aber nicht nur die Bands und Künstler, die "Fernsüchtig" speziell machen. Es sind auch die engagierte, herzliche und einladende Art des Organisationskomitees, der leckere Risotto und die sündhaft guten Kuchen. Es ist aber vor allem auch der Ort: ein paradiesisch schöner, wildromantischer Garten. Selbst wenn man nur Mainstreammusik mag, lohnt es sich nur schon deswegen, hierher zu kommen. Wie kann man hier bloss fernsüchtig werden? Bild: uja






Scheich
PfäffikerIN, Nr.125/2008
SCHEICH gewinnt Silber im Volkshaus Zürich

Nur wenige Stimmen trennten SCHEICH vom Sieg und dem damit verbundenen Preisgeld von Fr. 25'000.- Nach der ersten Enttäuschung freut sich die Pfäffiker Band nun dennoch über den zweiten Platz am Bandwettbewerb "Battle of the Bands 07/08" (PfäffikerIN 123/08) Es sei durchaus als Gewinn zu betrachten, als Trip-Hop Band an einem Rock-Contest aus über 140 Bands aufs Podest gewählt zu werden, so der Bandleader Jean-Claude Horlacher. Nebst überzeugenden Musikkompositionen und stimmgewaltigem Gesang, führte eine eindrückliche Live-Performance unbekannter Klangerzeugung zu grosser Sympathie aus allen Richtungen. Überrascht darüber, wie melodiös das Rühren mit dem Löffel in einer Kaffeetasse tönt, und begeistert davon, wie imposant ein Abwasserrohr donnern kann, liess das Publikum die Band nur ungern von der Bühne gehen. "Die Richtung gefällt und die Vision lockt", darüber ist sich SCHEICH einig, und die Band bedankt sich bei allen, die sie bis anhin unterstützt haben.






Eisentanz Eisentanz
Zürcher Oberländer, 19. März 2008
Der Mann, der mit klingenden Eisen tanzt - Jean-Claude Horlacher ist raffinierter Soundtüftler  Andreas Leisi

Als 10-Jähriger sei er von seinem Vater an ein AC/DC-Konzert mitgenommen worden. Gestaunt habe er, sagt Jean-Claude Horlacher, ob der Wirkung der Musik auf das Publikum, über die Nieten-Lederjacken, und dass Gleichaltrige bereits geraucht hätten. Obwohl der 37-Jährige heute mit Hardrock nichts mehr am Hut hat - "ein Abstecher im jugendlichen Leichtsinn zu Krokus war natürlich auch dabei" -, war das Konzerterlebnis seine musikalische Feuertaufe. Sehr früh habe er das Avantgardistische und Extreme in der Musik gesucht. Fündig wurde er zuerst im Stil des Italo-Disco, der damals mit der synthetischen Musik und den elektronisch veränderten Stimmen als Vorreiter des Techno galt. "Aber wirklich umgehauen hat mich", so Horlacher "die Gothic- und Industrial-Musik."

Klassischer Autodidakt
Damals, mit 20 Jahren, sei er als "Gruftie" - schwarz gekleidet, rechte Kopfseite rasiert, linke Seite mit langen Haaren - durch Pfäffikon gelaufen, und man habe hinter vorgehaltener Hand über ihn getuschelt. Mit Gleichgesinnten sei man am Wochenende zu den einschlägigen Gothic-Partys nach Greifensee oder Zürich gefahren.

Während der Ausbildung zum Hochbauzeichner, die er erst viel später wegen der Befähigung zur Lösung von technischen Problemen schätzen lernte, hat er in den Pausen Anleitungen über Computer und technisches Gerät geradezu verschlungen und beispielsweise gelernt, wie man einen Synthesizer von Grund auf programmiert. So sei nach und nach sein eigenes Studio entstanden. "Ich weiss es nicht genau, aber in den letzten 20 Jahren habe ich sehr viel Geld darin investiert."

Seit 15 Jahren tüftelt der Pfäffiker im Luftschutzkeller eines Gebäudes im Industriegebiet Witzberg, wo er auch halbtags als Büroangestellter arbeitet. Der Raum ist voll von elektronischen Geräten, lange Plastikstangen stehen da, und ein selbstgebautes Gestell mit herunterhängenden, verschieden langen und dicken Eisenstangen fällt auf - das "Shrotofon". Ein Minimal-Schlagzeug, Gitarren und Verstärker stehen zur Verfügung, eine Leinwand zieht sich über eine ganze Wandbreite, eine nur bedingt gemütliche Sitzecke vermittelt eine arbeitsame Atmosphäre, alles ist sauber und aufgeräumt.

Klänge aus dem Alltag
Jean-Claude Horlacher hat in seinem musikalischen Leben schon viel Musik auf Tonträger gepresst. "Besonders in der Technozeit 1994/95 produzierte ich mit einem befreundeten DJ Woche für Woche eine neue Platte", sagt er. Damals habe er für eine 20-minütige Synthesizer-Live-Show schon mal 2000 Franken bekommen. Heute ist Horlacher als "Jean von Eisentanz" mit einer Soloshow unterwegs. Dabei unterlegt er mit Ambiente-Musik Hochzeitsaperos oder Boutique-Eröffnungen.

Musikalische Ideen findet er tagtäglich: "Ich laufe an einer Metall-Schiebetür vorbei, lasse meine Hände über die Stangen laufen, und schon habe ich einen neuen metallischen Rhythmus." Diese Sounds verändert Horlacher dann meist bis zur Unkenntlichkeit des Originals und baut sie in seinen Kompositionen ein. Irgendwann möchte er an den Konzerten die einzelnen Sounds mit Videos unterlegen, die deren Ursprung zeigen. "Bei jeder spezifischen Soundsequenz würde ein Videoflash der metallenen Schiebetür im Hintergrund aufblitzen."

Und dann gibt es natürlich noch die Band Scheich, mit welcher der Soundtüftler erst kürzlich einen Auftritt im Zürcher Volkshaus vor knapp 2000 Zuschauern hatte. Jean-Claude Horlacher, Natasha Yasmeen Hauri und Thomas Schönenberg verpassten beim Finale des Wettbewerbs "Battle of the Bands" den ersten Platz nur ganz knapp. "Es war ein Hammerauftritt! Die Resonanz der Leute war grossartig. Es gab einen Moment, als ich ein grosses Plastik-Abwasserrohr rhythmisch bearbeitete, und dieser Rhythmus elektrisierte auf seinem Weg durch den ganzen Saal das Publikum sichtbar."

Hoffnung auf Label
Mit Scheich sind weitere Konzerte, vorwiegend in der Stadt Zürich bereits fix, und Horlacher hat ein gutes Gefühl dabei: "Natashas Stimme ist so kräftig und voll, und auf der Bühne blüht ihr Charisma voll auf - das hat man insbesondere beim Auftritt im Volkshaus sehen können." Der erfahrene Musiker Thomas Schönenberg spielt Gitarre und Querflöte, und beides ergänze seine Sounds perfekt, meint der Komponist.

Man plant nun ein Album, das in Horlachers Studio in Pfäffikon aufgenommen wird. "Ich bringe hier einen guten Sound hin. Aber irgendwann wäre es schon schön, wenn ein Label so richtig Geld in uns investieren würde", meint der Pfäffiker.






Scheich
PfäffikerIN, Nr.123/2008
Scheich - Eine Pfäffiker Band spielt im Volkshaus


Der Pfäffiker Tonkünstler Jean-Claude Horlacher alias Jean van Eisentanz experimentiert seit 20 Jahren in seinem Tonstudio im Witzberg mit elektronisch und akustisch erzeugten Klängen. Nebst mehreren hundert archivierten Kompositionen bestehen heute diverse Veröffentlichungen auf Vinyl und CD. In Pfäffikon trat Jean-Claude Horlacher erstmals im Jahr 2000 zusammen mit den Sängerinnen Natasha Yasmeen Hauri und Vera Winkler im Rahmen der Ausstellung "Kunst im Kehr" an die Öffentlichkeit. Durch die weitere Zusammenarbeit mit Natasha Yasmeen Hauri und dem Hinzukommen von Thomas Schönenberg (Gitarre, Querflöte) entstand die heutige Sound-Performance von "Scheich". Metallschrott und Gitarre, Querflöte und Kaffeetasse, ausdrucksstarker Gesang und zischender Wasserdampf bestimmen die Musik und das Bühnenbild von "Scheich". Während die Musik wie eine Übereinkunft zwischen Realklang-Wiedergabe und synthetischer Komposition wirkt, entspricht die Performance der Vorstellung eines Instruments, dessen Name noch nicht erfunden ist. Schwer zu sagen, was spannender ist: das Sehen oder das Hören. Im Rahmen der Vorbereitungen auf eine Konzerttournee durch die Schweiz meldete sich "Scheich" am Bandwettbewerb "Battle of the bands" an, der alljährlich im Abart Music Club in Zürich stattfindet. Von über 140 angemeldeten Bands hat sich "Scheich" in mehreren Vorrunden für das Finale qualifiziert. Am Samstag 2. Februar 2008, ab 18 Uhr spielen die acht besten Bands im Volkshaus Zürich um den Sieg. - Tickets können unter www.starticket.ch und an den SBB-Bahnhöfen bezogen werden.






Scheich
Zürcher Oberländer, 30. Januar 2008
Am Samstag spielen zwei Oberländer Newcomer-Bands im Zürcher Volkshaus  Andreas Leisi


... Die Band Scheich übt im Pfäffiker Industriegebiet und hat Mühe, ihre Musik zu beschreiben. "Musik ist Klang", sagt Jean-Claude Horlacher, "und wir sind Klanggestalter." Das glaubt man ihm aufs Wort, insbesondere wenn man das "Schrotophon" im Übungsraum entdeckt hat, ein Gestänge aus klingendem "Abfall", das auch auf der Bühne des Volkshauses stehen wird. Daneben wird Horlacher mittels elektronischer Klangplatten an Oberschenkeln und Unterarmen für den Rhythmus besorgt sein. Zusammen mit der kraftvollen Stimme von Natasha Hauri und der musikalischen Begleitung auf Gitarre und Querflöte von Thomas Schönenberg ergibt das einen mitreissenden Elektro-Sound. Für den Auftritt im Volkshaus wird Scheich ein breites stilistisches Spektrum präsentieren. "Wir freuen uns sehr", sagt Natasha Hauri, "auch weil während der Vorausscheidungen im Abart eine gute Stimmung herrschte." Und sollten sie das Finale gewinnen - machen sie erst mal ein grosses Fest für alle die sie unterstützt haben, und nehmen dann eine CD auf...






Cla-Ngor Iter - Oszillations
Keyboards, 1/97
Cla Ngor Iter - Oszillations


Der Künstler-"Name" (?), den sich Jean-Claude Horlacher für sein Erstlingswerk gewählt hat, lässt erst mal stutzen: Ist's ein Anagram? (Wenn ja: Welcher Scrabble-Fan enträtselt den Buchstabensalat?) Auch die Titel der 14 Stücke geben kaum einen Hinweis auf das, was uns erwartet: "Xpharon", "Q.N-9", "Xonquas n' Zaites" - was soll man davon halten? Da Zielen wir einfach mal ins Blaue, in der Hoffnung ins Schwarze zu treffen: Der Debütant aus der Schweiz, der sich seit 8 Jahren mit Computer, Synthesizern und Samplern befasst, wollte vermutlich Erwartungshaltungen unterlaufen und sich der vorschnellen Festlegung auf einen Elektronik-Stil entziehen. Indiz dafür ist nicht zuletzt seine selbstverfasste Bio. Auszug: "Meine grösste Begeisterung gilt der Akustik in jeglicher Form und Gestalt... aus Faszination verbrachte ich mehrere Jahre in meinem Sound-Labor-Bunker und komponierte, während andere in den sonnigen Süden zogen. Es entstanden ganz verschiedene Werke, von Industrial, Gothic, Wave und EMB über New Age bis zu bildnerischen Sound-Collagen und experimenteller Elektroakustik... ich wollte mich nie an einen Stil und Regeln binden und komponierte stets was mir gefiel. Eine Auswahl an Werken der letzten fünf Jahre (Stilbereich: Film, Inter-Mezzo, Collagen, Chill-Out) befinden sich nun auf der CD." Damit ist auch schon sogut wie alles gesagt. Ausser: Beim Marsch durch die Genres ist Cla Ngor Iter/Horlacher manches Kabinettstückchen gelungen. Den ob romantische "EM" (Track1), kantige "EMB" (Track6) oder perkussionslastiger Ethnobeat (Trrack12); alle Stilübungen leben von Ideen mit Substanz und dem feinen Gespühr des Künstlers für Variabilität in Rhythm'n'Sound. Ein rundes, in sich geschlossenes Opus ist das "Oszillations"-Potpourri natürlich nicht; jede/r Hörer/in ist eingeladen, sich aus dem Regenbogenspektrum die Farbe herauszufischen, die ihm am besten gefällt. Aber auch das scheint ganz im Sinne des Musikus zu sein: "Nun bin ich auf der suche nach Leuten, welche meine Werke weiterverwenden möchten, sei dies nun zur musikalischen/akustischen Untermalung von Theater- und Tanzperformances, Vertonung von Dokumentationen oder Verwendung in der Filmkunst." Wer sich angesprochen fühlt, braucht nur per Postkarte sein/ihr Interesse zu bekunden um eine von 5 Gratis-CDs zu gewinnen, um demnächst schlauer zu sein. Adressieren sie wie folgt: Albrecht Piltz, Stichwort: Oszillations, Postbox 19 01 11, 53037 Bonn. Einsendeschluss (Poststempel) ist der 17. Jänner 1997.







The Gothic Grimoire, 1/97
Cla Ngor Iter - Oszillations


CLA NGORITER: oSZILLATIONS (1991-1996) Der äusserst vielseitige Musiker Carlos Peron ist niemals verlegen, wenn es darum geht, neue Wege der Vermarktung und Verknüpfung von Medien zu beschreiten. Die Kollabration "Baker's Barn" ist führwahr ungewöhnlich. Nach der musikalischen Begleitung zu Kiss' "Manhattan II", das ebenfalls in der Kombination STRANGE WAYS (Label)/SUHRKAMP (Verlag) erschien, ist "Baker's Barn" eine gelungene Synthese der Stimmungen und bietet der Phantasie des Hörers/Lesers neue Anhalspunkte und Möglichkeiten. Mehr zum Buch möchte ich im Literaturteil unseres Heftes sagen, die Musik lässt sich als Ambient/Electro mit Hörspielfragmenten bzw. Geräuschen beschreiben. Der Name Peron bürgt für eine Druckvolle und saubere Hightechproduktion, und auch wenn seine Arbeiten mit Peter Ehrlich weniger überzeugend ausfielen und er sich mit seinen Fetish-Projekten oftmals etwas irregeleitet zeigte, kann Peron doch hier eine bildhafte Produktion vorlegen, die man auch ohne dazugehörige Literatur geniessen kann. Sehr ambient, allerdings ohne beiliegendes Buch, dafür aber mit Zuordnung von in einem Faltblatt beigelegten Bildern, stellt sich auch CLA NGOR ITER dar. In der vorliegenden Retrospektive verwirklichen sie das, was PERON möglicherweise mit BAKERS BARN im Sinn gehabt hat auf ihre Weise und erreichen ihr Ziel nicht minder direkt, nämlich den Hörer in eine fremde Welt zu entführen. Ethnische Rhythmik mit blubbernden Synthiesounds und kühle Songs. Vor allem das abwechslungsreiche Spiel mit Stereoeffekten und klaren Sounds in einer eher düsteren Atmosphäre unterscheidet CLA NGOR ITER von ähnlichen CDs.







Schweizer Familie, 5/97
Cla Ngor Iter - Oszillations


Die Schweizer Produktion gefällt durch intelligente Soundcollagen und die gelungene musikalische Umsetztung von Stimmungen, Farben und Lokalitäten. Eine CD zum Abschalten, zum Entspannen. (Ng-Productions) ***






Aideam - Ng Produkt 02-04
Frontpage
Aideam - Ng Produkt (Xn-C Laboratories)


Gleich vier Platten aus Zürich, die das Gesetz der Technodisziplin aufheben wollen und auch damit in dem ihrigen Ermessenspielraum erfolgreich sind. Mein Favorit ist Ng-Produkt 03, ein in den Anfängen und mit etwas wohlwollen, nach Lika a Tim klingendes Release, mit dadaistisch-nihilistischem Einschlag. Auf seine Weise verschroben konsequent ohne exotisch zu wirken wie vielleicht DJ Rush. Nun, die Fähigkeit sich von Konventionen freizumachen und diese Eigenschaft für sich zu nutzen, dass können nur wenige. Ng-Produkt 03 kanns, zeigts, wills. Ist emotional sowie gelangweilt lustig und zerstörerisch. Aber vielleicht ist es auch alles anders. Verdient unsere volle Aufmerksamkeit! Anton Waldt Fans werden aufgefordert diese Platte in ihre Sammlung einzureihen. Weiter. Ng-Produkt 02 ist ein Acid Joker mit rythmischen Patterns, die an Mike Dunn erinnern und mit Melodieführungen wie man sie aus der deutschen Elektronik/Body Music kennt (DAF). Cool! Ng-Produkt 04 ist klangregulierter als beide Vorgänger und für mich weniger ein als Design wahrnehmbares Werk, als ein loses, aber gewolltes Ineinandergreifen von Formen. Xn-C Laboratories, abschliessend ist eine gelungene Fusion von Industrial und Dreiton Melodien. Buy all. RRR******






Ng - NoAct3 Ng - NoAct2
Raveline, 08/1996
NG / Robert P. (No Acting Vibes)


Sehr wirkungsvolle Techno-12"es vom neuen schweizer Label No Acting Vibes aus dem drüben weltbekanntem Dübendorf. Die EP vom Labelmitinhaber Robert P. beinhaltet 5 abwechslungsreiche Technotracks, zum Teil mit Houseelementen verknüpft, zum Teil mit trancy Flächen. Das dritte Release NG gefällt ebenfalls durch Abwechslung. So gibt es hier neben einer reinen Ambientnummer (Neptun) zwei funktionale, acidangehauchte Technotrax mit guten verspielten Arrangements. (8 Points svenman)






Xc-N - Other Eqtroniq Tones
Dogma Beat, 2/94
Xc-N - Other Eqtronyq Tones


Unter dem Namen Xc-N veröffentlicht der Zürcher Jean-Claude Horlacher seine Industrial-Kompositionen. Auf dem vorliegenden 60 minütigen Tape sind verschiedenste Instrumentals, die im weitesten als Industrial bezeichnet werden könnten. Der absolute Top-Song ist das 7 minütige "Definator: Ng/0.001". Mit verschiedenen monoton alternierenden Beats und unterlegten atmosphährischen Sounds wird eine unglaubliche Trance-ähnliche Stimmung erzeugt. Man kann den Song X mal anhören und glaubt jedesmal was anderes zu hören. Ebenfalls genial ist "Electro Destruction", stilistisch zwischen Industrial und EBM einzuordnen, dessen Melodie den ganzen Song prägt. Daneben sind noch andere teils gute, teils etwas zu monoton langatmige Songs, die doch aber im allgemeinen schon eher Industrial-Freaks ansprechen.

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